Vietnam: Can Tho

04Feb2016

Das letzte Land auf meiner Reise! Die Zeit vergeht so dermaßen schnell - wenn ich gleichzeitig an den Beginn denke, kommt mir das vor, als sei dies eine andere Reise gewesen, weil so viel in der Zwischenzeit passiert ist.

Nach einer Nacht am Grenzort in Ha Tien, der bereits einen sehr freundlichen Eindruck machte, begab ich mich ins Zentrum des Mekong-Deltas: nach Can Tho. Dies ist die größte und wichtigste Stadt im Delta, weil sie als Drehscheibe und Industriezentrum fungiert. Trotzdem hat sie eine nette Ausstrahlung und das schönste an dieser Stadt ist sowieso der Mekong selbst mit seinen schwimmenden Märkten.

Noch im Bus nach Can Tho traf ich zwei sympathische Deutsche, mit denen ich am nächsten Morgen (5Uhr30!)) eine Bootstour unternahm. Nach einem sehr schönen Sonnenaufgang waren wir schon mitten im Treiben des Cai Rang - der größte schwimmende Markt im Delta. Blumen,Obst, Gemüse und Eier sowie Suppen und Kaffee wird von Boot zu Boot gehandelt. Was das jeweilige Boot zum Verkauf anbietet, wird übrigens mit jeweils einem Exemplar an einer Stange befestigt und steht wie ein Mast auf dem Boot. So ist das Angebot von weitem sichtbar. Gute Idee!

Nach dem Markt wurden wir über kleine Seitenkanäle zu einer Reispapierfabrik gebracht. Wir konnten beobachten, wie Reispapier entsteht, aus dem auch die Reisnudeln gemacht sind. Zusammengefasst wird Reis sehr lange gekocht und gerührt, bis es eine sämige Masse wird. Dann wird wie für Crêpes eine kreisrunde flache Scheibe über Feuer und Dampf gemacht , an der Sonne getrocknet und dann durch ein Nudelmaschine gezogen. Fertig ist das weitverbreitete Lebensmittel!

(auch mit Banane schmeckt das Reispapier gut)

Auch die restliche Tour verlief schön und enstpannt. Mit Marcel und Evelyn  hatte ich sehr sympathische und interessante Bootsbegleiter.

Ich blieb noch einen Tag länger als die beiden in Can Tho und lief etwas durch die Stadt. Ich merkte, dass ich gerade nicht schon wieder weiterreisen will, da hab ich mein eigenes Tempo. An diesem Tag lief ich allerdings mehr als gedacht, weil die schönen schmalen Gassen sehr schnell in die Irre führen und ich meinen guten Orientierungssinn darin verlor. Besonders, da ich eine bestimmte Pagode sehen wollte (die in meinem Reiseführer leider falsch eingezeichnet war), lief ich ewig in den kleinen Gassen umher. Mithilfe der Anwohner wurde ich dann trotz der Sprachbarriere fündig (eine Frau schrieb mir auf vietnamesisch mein Ziel auf ein Stück Papier, den ich immer wieder herzeigte, bis ich am Ziel angelangt war) . So beeindruckend war die Pagode dann gar nicht, aber einen netten Ausblick von oben bekam ich dafür. 

Am selben Abend machte ich auch noch eine Streetfood-Tour, wodurch ich einige Fragezeichen in meinem Kopf bzgl. Essen auf den Straßen auflösen konnte. Viele unbekannte Früchte (die es in den vorigen Ländern nicht gab) und komisch verarbeitete Dinge, die irgendwann einmal ganz normales Fleisch oder Reis waren, wurden mir erklärt. Hier werden übrigens auch Schlangen und Frösche gegessen. Auch über das anstehende Tet-Fest (Neujahr) wurde mir viel erzählt und auf den Straßen sind die Vorbereitungen voll im Gange. Gesangsveranstaltungen, kitschige Straßenbeleuchtung und ein Meer aus Blumen zieren die Stadt.

 (einmal frische Frühlingsrolle bitte)  (der Glücksbaum "Mai Mang" muss in jedes Haus, daher auch aufs Motorrad) 

 (geschnitzte Melonen müssen ebenfalls fürs Neujahr ins Haus)

 

Nun geht es nach Ho Chi Minh und zur gemeinsamen Reise mit Kathi (meine Mitbewohnerin und liebe Freundin) für die nächsten paar Wochen.