Inselhopping: Koh Rong Samloem und Koh Ta Kiev

31Jan2016

So flexibel und planlos wie in diesem Land war ich nirgends sonst wo. Durch die überschaubare Größe des Landes bekommt man keinen Stress. Jan und sein Kumpel Michael waren auf Koh Rong Samloem, eine kleine Insel neben der viel größeren und touristischeren Insel Koh Rong. Sie schwärmten nur so von diesem kleinen Fleckchen Erde und fragten mich, ob ich nicht nachkommen wolle. Flexibel wie ich war, reiste ich also nach Koh Rong Samloem.

Weißer Sandstrand und azurblaues Meer. Diese Schönheit konnte ich genau für zwei Stunden genießen. Dann kam ein ungewöhnlich starker Sturm auf, es regnete in Strömen und es war extrem windig. Der Regen hörte bald wieder auf, daher konnten wir wie geplant auf die Fullmoonparty auf dieser Insel gehen. Ich bin zwar kein großer Fan dieser Art von Party, aber gesehen wollte ich es auch einmal haben. Es war jedoch gar nicht so einfach, diese Party zu finden. Sie war in der Mitte der Insel, im Dschungel, auf einer Anhöhe angelegt. Wir liefen etwa eine halbe Stunde den falschen Weg entlang bis uns weitere Partysuchende den Weg wiesen. Dazu mussten wir dann unzählige Treppen einen Berg hinauf steigen. Nach gefühlten eineinhalb Stunden Anreise waren wir dann auf der Party, wo aufgrund des Unwetters und der versteckten Lage nicht viele Leute anzutreffen waren. Die Musik war aber überraschend gut! Nach ein paar Stunden traten wir wieder die Heimreise an, was aufgrund des Alkoholgehalts wirklich herausfordernd für uns alle war. Die Treppen schienen nicht aufzuhören. Aber wir kamen aber dann doch irgendwann an.

Der Wind blieb aber für die nächsten Tage bestehen, und durch das Unwetter war viel Müll und Treibholz im Wasser sowie am Strand und mit dem paradiesischem Postkartenausblick war es vorbei. Ich genoss trotzdem die Ruhe und Entspannung und las viel. Gegen Ende meines Aufenthalts wurde der Strand aber wieder viel schöner und sehenswerter:

 

An einem Abend gingen Jan und ich italienisch essen (Michael war schon auf der Heimreise) und ich trank zum ersten Mal seit über drei Monaten wieder ein Glas Wein (Chardonnay)! Mit dem leckeren Parmesan auf den Spaghetti fühlte ich mich wie im Himmel! So schön kann Essen sein :)

Nach drei Tagen ging es wieder zurück nach Sihanoukaville (Festland), von wo auch Jan die Heimreise antreten musste. Ich fuhr am nächsten Tag auf die kleine wenig bekannte Insel Koh Ta Kiev. Mehrmals wurde sie mir während meiner Reise als Geheimtipp empfohlen und so war es auch. Es gibt eine Handvoll einfacher Unterkünfte, ein Fischerdorf, und das war es dann so ziemlich. Es soll zwar bereits ein Kasino, ein Brücke zum Festland und was weiß ich in Planung sein, aber ich habe es noch rechtzeitig hierher geschafft. Es gibt nicht einmal richtige Straßen auf der Insel, sondern nur einfache Trampelwege. Strom gibt es nur für drei Stunden am Abend, kein WiFi, kein fließend Wasser. Dafür gab es tolles Essen, eine super Atmosphäre, viele nette Leute und Musik nach meinem Geschmack. Ein Paradies für Backpacker! Ich kam viel zum Lesen, lernte tolle Menschen u.a. aus Kanada und England kennen und wir spielten stundenlang Karten. Das tolle am fehlenden Internet ist, dass sich die Leute viel mehr miteinander beschäftigen - das hat schon was.

 (rechts sieht man den Eingang zum Schlafsaal: direkt am Meer :))

 (fast keine Leute!)

 (meine Unterkunft aus der Ferne - sehr naturbelassen!) (kurz mal für den Sonnenuntergang auf die andere Seite der Insel  - ist ja nicht weit)

Das beste war jedoch eindeutig, dass ich zum ersten Mal das fluoreszierende Plankton sah! Man sieht es nachts im Wasser, sobald man sich bewegt. Wie ein kleines Kind hüpfte ich im Meer auf und ab und drehte mich im Kreis, weil ich so begeistert von diesem Phänomen war. 

Mit Madeline aus Kanada marschierte ich auch mal zum Fischerdorf auf der anderen Seite und wir bekamen tolle Krabben und Fisch zu essen - mhmm! 

Ich genoss diese Tage auf Koh Ta Kiev wirklich sehr. Es waren schon wieder die letzten Tage in Kambodscha und als ich die Insel verließ, überquerte ich noch am selben Tag die Grenze nach Vietnam. Dabei kam ich auch in Kampot wieder vorbei, was mich wirklich freute, denn ich mochte diesen Ort sehr und nur selten sieht man auf Reisen eine Stadt zweimal (außer Bangkok natürlich).

Auch wenn das Ende meiner Reise immer näher rückt, kam ich mit großer Vorfreude in dieses Land. Alle Backpacker, die bereits in Vietnam waren, schwärmten ausnahmslos davon. Ich bin überzeugt, mir wird es nicht anders gehen :)