Der erste Tag ist geschafft! Und ich auch!

28Okt2015

Erster Tag  

Guten Abend! 

Wohlbehalten,  wenn auch sehr erschöpft kam ich heute Mittag in Bangkok an. Wie von vielen bereits prophezeit,  wurde ich bei meiner Ankunft in der Innenstadt gleich von einem anderen Backpacker angesprochen (aus Slowenien,  der hier seit ein paar Jahren jeden Winter in Kambodscha arbeitet),  um uns das Taxi teilen zu können.  Es wurde dann ein TukTuk daraus und die Fahrt erinnerte mich sofort wieder an meine letzte und bisher einzige Backpackererfahrung: Tansania. Die Gerüche,  der Verkehr,  die Luft und die Umgebung scheinen auf den ersten Blick sehr ähnlich zu sein. Da kapierte ich,  dass ich nun tatsächlich wieder auf Reisen bin!

Das verwinkelte und versteckte Hotel fand ich schließlich auch und nach einer wohltuenden Dusche erkundigte ich die umliegende Gegend zu Fuß. Es kam dabei ein angenehmes Unabhängigkeitsgefühl auf. Durch viele offenstehende Türen bekam ich auch gleich einen Einblick in die sehr beengten Wohnverhältnisse,  in denen viele Einheimische leben. Die Stadt und die Querstraße meines Hotels (Khaosan Road- siehe Foto) "flashten"  mich gar nicht so stark,  wie befürchtet.  Am Abend beim Essen an den Straßenküchen traf ich dann sogar eine entfernte Bekannte aus Linz und der Abend war somit gerettet. Morgen steht gemütliches Sightseeing am  Programm,  zuvor wird aber mal ausgiebig geschlafen!

Fazit: Mir geht's gut! 

 

Bangkok und Kanchanaburi, 1.Teil

02Nov2015

Ich verbrachte nun fünf Tage in Bangkok, in denen ich mir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten ansah (Grand Palace, Wat Pho, Golden Mount=Tempel mit Aussichtsplattform, Museum of Siam, Chatuchak Weekend Market= unglaublich großer Markt! etc.). An den Kitsch bei den Sehenswürdigkeiten gewöhnt man sich mit der Zeit. Der Tempel mit dem Smaragd-Buddha (obwohl er gar nicht aus Smaragd ist) im Wat Phra Kaeo (Wat=Tempel) hat mir wirklich sehr gut gefallen, der ganze Prunk rundherum war geschmackvoll. Leider durfte ich dort wie so oft kein Foto machen. Im Außenbereich des Wat Phra Kaeo sah es so aus:

 

 

Daneben liegt gleich der nächste sehr bekannte Tempel, der Wat Pho mit dem berühmten liegenden Buddha. Und der ist wirklich rießig!!

   

Nachdem es mir in meiner Backpacker-Wohngegend doch zu laut wurde und ich auch noch ein anderes Bild von Bangkok sehen wollte, checkte  ich in einem Hostel im südlichen Bereich von Bangkok ein (Silom  Road). Und es war wirklich ein bisschen ein anderes Bangkok: irgendwie in sich ruhiger und ich sah die Welten von Arm und Reich mehr aufeinander prallen, was dem "wahren" Bangkok sicher näher kommt. 

Schließlich freute ich mich schon auf das etwas ländlichere und ruhigere Leben außerhalb Bangkoks und ich machte mich auf den Weg nach Kanchanaburi  (2h rasante Busfahrt westlich von Bangkok). Hier sitze ich nun auf der Veranda des gemütlichen Hostels und schreibe im Blog. Bei meiner Ankunft kam ich sofort in Kontakt mit den anderen Reisenden (darunter auch eine Österreicherin und es ist bereits nach dieser kurzen Zeit schon eigenartig, wieder im Dialekt reden zu können) und verbrachte den gestrigen Abend und heutigen Tag mit einigen von ihnen. So lässt es sich reisen!

 

 

 

Kanchanaburi, 2.Teil

04Nov2015

Gestern standen die Wasserfälle im Erawan National Park nordwestlich von Kanchanaburi am Programm: Um in 1,5 Stunden dorthin zu kommen, machte ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit den "local busses" (=sehr alte, laut klappernde Busse, die umso bequemer sind, je kleiner man ist). Man konnte entlang des Wasserfalls hinaufwandern und es gab insgesamt 7 Stufen (=Wasserfälle) zu bestaunen und sowie die Möglichkeit, darin zu baden. Das ließ ich Wasserratte mir natürlich nicht zweimal sagen (so wie auch viele viele Touristen dort)! 

 

Im Wasser muss dann jede/r ungewollt lachen, weil die kleinen und größeren Fische dort an der Haut knabbern, meist jedoch nur an den Füßen....

 I

Es tat außerdem gut, endlich mal wieder ein bisschen zu wandern und nicht nur auf Asphalt zu laufen!

 

Im Hostel ist es in der Zwischenzeit sehr ruhig geworden, die anderen Backpacker sind allesamt abgereist und ich hatte gestern Abend und heute sehr viel Zeit für mich und vertrieb sie mir mit Lesen, Rad fahren in der näheren Umgebung (Linksverkehr!!) und einer ungewöhnlichen Rückenmassage, weil die Masseurin z.B. auch ihre Füße in meinen Rücken stemmte, meinen Körper verdrehte sowie mein Gesicht (mit den Händen) massierte  - ein bisschen Thai-Massagenmethodik war da wohl auch dabei!

Da ich nun wirklich alles Sehenswerte in Kanchanaburi gesehen habe, freue ich mich, dass morgen die Weiterreise nach Ayutthaya ansteht. Dort werde ich zwar auch länger verweilen, als was man für diese alte Stadt brauchen würde, aber dann hab ich zumindest mal Zeit zum Lernen ;)!

 

Ayutthaya

08Nov2015

Da ihr hier ja auch was lernen sollt, gibt es heute ein paar wenige geschichtliche Details zu Ayutthaya - ist ja schließlich UNESCO - Weltkulturerbe!

Einst war sie zw. dem 14. Und 18.Jh. für 417 Jahre die Königsstadt des siamesischen Reiches (=heutiges Thailand) und in dieser Zeit regierten insgesamt 33 Könige. Sie galt als "Venedig des Ostens", konnte sich mit den damaligen europäischen Metropolen durchaus messen und galt später als Vorbild für das junge Bangkok. 375 Tempel zierten das Areal, von dem heute nur noch Überreste übrig sind, da sie 1767 von birmanischen Truppen zerstört wurden und das Ende der Königsstadt bedeutete. So, das war's auch schon!

Ich fand ein sehr schönes Hostel mit gemütlicher Atmosphäre und schon kurze Zeit nach meiner Ankunft lernte ich ein paar andere Backpacker kennen (aus Deutschland, Slowakei und Holland), mit denen ich den ersten Abend und zum Teil auch den nächsten Tag zusammen verbrachte. Bisher passt die Abwechslung zwischen allein sein und mit anderen Backpackers unterwegs zu sein, sehr gut für mich! Am nächsten Tag sahen wir uns wie gesagt gemeinsam mittels Fahrrad die schönen alten Ruinen an und als wir einen Schwimmenden Markt erkunden wollten, haben wir uns spitzenmäßig verirrt in der Stadt und es wurde eine längere Fahrradtour, als geplant. Wir fanden aber noch bei Tageslicht zum Hostel, also alles nochmal gut gegangen!

   

(Wat Mahathat: Der Tempel im unteren Bild soll ursprünglich mal 44m hoch gewesen sein!)

Was mich auch sehr beeindruckt hat, war ein rekonstruierter Bronzebuddha, der insgesamt 16 Meter hoch ist und somit zu den größten des Landes gehört. Das Original existierte im 15. Jhd.

 (Viharn Phra Mongkhon Bhopit)

Die letzten paar Tage hat mich auch die Weiterreise mit dem Zug nach Chiang Mai sehr beschäftigt. Die 12h-Fahrt absolviert man idealerweise im Liegewaggon  (=2.Klasse), deren Plätze aber gerade ziemlich ausgebucht sind für die nächsten Tage. Ich wollte aber nicht so lange in Ayutthaya stecken bleiben und riskierte es, in der supergünstigen 3.Klasse (nur Sitzplatz, keine Klimaanlage) die Fahrt über Nacht anzutreten. Einige andere Backpacker meinten, das würden sie nicht durchdrücken, andere wiederum meinten, es sei zum Aushalten. Im Endeffekt ging es besser als gedacht, ich konnte mithilfe von Nackenkissen, Ohrstöpsel, warmen Gewand (weil alle Fenster und Türen durchgehend geöffnet waren!) usw. einige Stunden Schlaf ergattern und teilweise auf den Sitzbänken sogar in liegender Position schlafen!

Trotzdem war die Fahrt insgesamt anstrengend und ich werde heute sicher gut in meinem Bettchen schlafen!

 

Chiang Mai

13Nov2015

Als ich euch vor der Reise meine Route (innerhalb Thailands) erklärte, konnte ich immer einen ungefähren Fahrplan bis Chiang Mai vorweisen. Hier bin ich nun am Ende meines Plans, ab jetzt geht es weiter je nach Gefühl und Visumdauer.

Chiang Mai hat trotz seiner Größe einen niedlichen Charakter und nach zwei Tagen kann man sich schon gut in der Altstadt orientieren. Viele Leute schwärmen von dieser Stadt und im Vergleich zu Bangkok ist sie natürlich viel kleinstrukturierter und ruhiger. Man merkt aber auch, dass die vielen Backpacker, die hier durchreisen, Spuren hinterlassen haben: Viele Cafés, die irgendwie europäisch wirken und haufenweise Lokale, die westliches Frühstück = "Western Food" anbieten, und natürlich viele viele Hostels und Gästehäuser prägen das Stadtbild. Nirgends zuvor in Thailand hatte ich bisher das Gefühl, dass der Tourismus derartig Einfluss auf auf das Stadtbild genommen hat, wie hier. Natürlich wirkt das alles optisch auch sehr ansprechend und man fühlt sich als Tourist wirklich willkommen.

Von Mittwoch auf Donnerstag (11.-12.11.) machte ich meine erste richtige Trekking-Tour. Es war es gar nicht so einfach, einen Anbieter zu finden, der nicht nur die touristischen Sachen wie Elefantenreiten (nicht zum Wohl der Tiere), Seilparcour, touristische Bergvolkbeschauung, Bamboo-Rafting etc. anbietet, sondern einfach nur Wandern. Ich würde dann aber doch fündig und sollte es nicht bereuen: In einer kleinen Gruppe von wirklich sehr netten Leuten wanderten wir durch den Doi Inthanon National Park rauf zu einem Bergvolk des Karen-Stamms.

 

Es war wirklich sehr interessant, zu sehen wie die Leute dort ihr einfaches Leben führen. Im (Bambus-) Haus einer Familie durften wir übernachten (am Boden natürlich) und unser Guide kochte für uns. Die Küche besteht aus einer Feuerstelle innerhalb des Hauses, und mit dem entstehenden Rauch werden direkt über der Feuerstelle andere Lebensmittel wie Chili, Kürbis, Mäuse oder Vögel (!) sowie z.B. frische Bambushalme getrocknet und geräuchert und damit vor lästigem Ungeziefer geschützt.

Jedes Haus steht auf Sockeln, weil unter den Wohnräumen die Tiere, meistens Hühner, wohnen. Anfallender Mist beim Kochen wird dann einfach zwischen den Bambusritzen am Boden zu den Tieren runtergeworfen.

Wir besuchten auch die Stammesältesten des Dorfes (so etwas wie das Oberhaupt) und brachten ihnen etwas Essen. Obwohl wir früh zu Bett gingen, hatte ich keinen guten Schlaf, weil der Hahn um etwa 4Uhr morgens anfing lautstark zu krähen und einfach nicht mehr aufhörte! Am zweiten Tag ging es weiter mit der Wanderung und unser Guide kochte zuvor noch unser Mittagessen und dies wurde in Bananenblättern eingewickelt und somit auch warmgehalten. Die Essstäbchen hockte er zuvor selbst im Wald mit einem Buschmesser zurecht.

Der zweite Tag war anstrengender zu wandern, aber auch lustig, weil wir viele Male den Fluss durchqueren mussten und wirklich abseits der touristischen Pfade wanderten, sodass man sich seinen Weg teilweise wirklich erst suchen musste. Wir durchquerten auch eine Fledermaushöhle und konnten uns an einem kleinen Wasserfall erfrischen und waschen. Besonders angenehm war auch die Wandergruppe selbst. Zwei junge Pärchen aus Deutschland und Frankreich sowie zwei (etwas ältere) Freunde aus Spanien bildeten mit mir die Gruppe und da ich die einzige Alleingängerin war, kümmerten sie sich immer extra gut um mich und schlossen mich in allem ein. Ich fühlte mich sehr wohl.

Heute ist wieder einmal ein eher ruhiger Tag für mich, ich gönnte mir eine Massage und startete endlich mit meinem ganz persönliches Tagebuch. Morgen geht es dann in Richtung Nordwesten weiter, nach Pai. Diese Stadt hatte ich überhaupt nicht am Schirm, aber es schwärmten so viele Backpacker davon und empfohlen mir, dieses ruhige Städtchen zu besuchen. Und da ich ja noch Zeit in Thailand habe und mich treiben lassen kann, mach ich das mal!

 

 

Pai - und Chiang Mai zum 2.Mal

20Nov2015

Die Stadt Pai wurde mir von so vielen Menschen empfohlen, dass ich ein verlängertes Wochenende dort verbrachte. Bereits die Anfahrt dorthin ist berüchtigt, denn in über 700 Kurven bzw. Serpentinen geht es nach Norden in diese kleine Provinzstadt, die in einem großen Tal liegt, umgeben von immergrünen Hügeln.

Ich lieh mir einen Roller aus ( "Danke Kathi für die Rollereinschulung zuhause!") und erkundete mit großer Freude die näher liegende Umgebung. Durch den sehr sehr ruhigen Verkehr und der wunderschönen Landschaft machte das Rollerfahren so richtig Spaß, denn es bedeutete, selbständig und zeitunabhängig unterwegs sein zu können! Wasserfälle, einen traumhaften Aussichtspunkt, The Canyons (siehe  Fotos ) und eine Memorial Bridge konnte ich so eigenhändig erkunden. 

Abends trifft sich das Backpackervolk dann auf der Walking Street, die von zahlreichen Essensständen, verschiedenen Bars und natürlich vielen Verkaufsläden und -ständen gesäumt ist. Ein schöner Ort, um großen Städten und deren Lärm und Straßenverkehr zu entkommen, trotzdem viele neue Leute kennenzulernen und gutes Essen zu essen! Wer will, kann jeden Abend Party machen und unter Tags z.B. in einem von den alternativen Cafés entspannen oder Yoga machen usw. Ich für meinen Teil hatte nach drei Tagen Party dann aber auch wieder genug von dem netten Örtchen und fuhr wieder zurück nach Chiang Mai.

 (Eine der vielen süßen Straßen in Chiang Mai)

Das neue Hostel war zwar sehr sauber und die Besitzerin sehr nett, es waren aber praktisch keine anderen Gäste hier bzw. waren die wenigen so gar nicht in meinem Alter. Als Alleinreisende haben die Gäste im Hostel großen Einfluss darauf, ob man gleich wieder neue Leute kennenlernt, mit denen man (eher selbstverständlich) gemeinsam den Abend verbringt oder andere Unternehmungen macht, oder erstmal alleine durch die Stadt läuft. So war ich zu diesem Zeitpunkt wieder viel allein unterwegs und lernte dann Leute zwar unterwegs kennen, es ist aber bei weitem nicht so selbstverständlich, dass man sich z.B. am Abend dann wieder trifft. Ich traf dann zufällig eine flüchtig bekannte Backpackerin aus Deutschland, mit der ich sehr gut über das Alleinreisen sprechen konnte und fühlte mich dann gleich wieder besser. Ich genoss gleichzeitig ja auch sehr diese große Freiheit und Unabhängikeit, durch die ich erst recht wieder neue Leute kennenlernte. Z.B. saß ich einmal erst allein in einer Jazz-Bar und wurde dann gleich von einem kanadischen Paar angesprochen und bekam einen tollen Tipp, was ich mir in Chiang Mai noch unbedingt anschauen sollte. Und so war ich Tags darauf beim "Grand Canyon" von Chiang Mai zum ersten Mal wieder richtig Schwimmen und wagte auch einen Sprung von den Klippen.

  Grand Canyon

Heute verlasse ich Chiang Mai und reise weiter in Richtung Laos in die Stadt Chiang Rai, wo ich das berühmte Loy Krathong Festival abwarten werde (auch bekannt als "Lichterfest"), bevor ich mich von Thailand (vorerst) verabschieden muss. 

Chiang Rai

25Nov2015

In dieser nördlichen Stadt hoffte ich also, endlich wieder auf Leute im Hostel zu treffen, mit denen ich gemeinsam was unternehmen konnte. Die überraschend angenehme Fahrt dorthin fand trotz des günstigen Preises in einem großen Reisebus statt und ich konnte ein bisschen schlafen. Ich bin nämlich hier immer sehr schnell müde, besonders am Nachmittag! Auch andere Backpacker bestätigten mir, dass sie immer schnell müde sind aber die vielen neuen Eindrücke und die Hitze muss der Körper jeden Tag aufs Neue aushalten. Und es ist ja jede Unternehmung, sei es Essen finden, mit dem Bus zu fahren oder einfach durch die unbekannte Stadt zu laufen nichts Gewohntes, sondern immer wieder viel Arbeit für Geist und Körper.

Zurück zu Chiang Rai: Im Hostel fand ich tatsächlich gleich Leute, mit denen ich ins Gespräch kam und mit denen ich gemeinsam Abendessen ging. Jeden Abend gibt es in dieser Stadt einen NightBazar, wo ein großer Platz mit Tischen und Stühlen vorzufinden ist, umgeben von vielen fix stehenden Essensständen, wo sich jede/r das gewünschte Essen holen kann. Sehr angenehm! Die neuen Bekanntschaften reisten zwar alle am nächsten Morgen ab, ich erkunde aber immer ganz gern eine neue Stadt erst mal alleine zu Fuß, um einen Eindruck davon zu bekommen. Die wichtigsten Tempel gehörten da natürlich auch dazu, und auch ein Museum über Bergvölker ließ ich mir nicht entgehen.

Am Abend machte ich dann eine sehr nette Bekanntschaft mit Martina aus Deutschland (Regensburg). Wir suchten beide nach einer Trekking Tour und wussten nicht, für welchen Anbieter wir uns jeweils entscheiden sollten. Martina wollte dann ihre ausgewählte Tour buchen, dort wurde ihr aber gesagt, dass es mindestens zwei Personen dazu braucht. Da die Tour auch mir zusagte und ich mich von Anhieb mit Martina gut verstand, beschloss ich kurzerhand, mich zu beteiligen und wir freuten uns beide, so schnell eine Wandertour gebucht zu haben. Dieser Wandertag verlief dann auch sehr schön (es war dann doch noch ein englisches Paar dabei, die kurz nach uns gebucht hatten) und besonders das Bamboo-Cooking faszinierte mich: Die Guides zerschlugen Bambus, um die Rohre als Töpfe zu nutzen, die Deckel bestanden aus zerknüllten Bananenblättern. Darin wurden dann Wasser gekocht, Gemüse gegart und Scrumbeled Egg (Eierspeisˋ zu Deutsch) zubereitet --> einfach die Bambusrohe mit Inhalt gefüllt und ins Feuer gestellt. Das Fleisch wurde kurzerhand auf Bambusspießen gegrillt und die Glasnudeln wurden dann in einem "Topf" aus Bananenstamm, zusammengehalten von Bambusspießen und darüber gelegten Bananenblättern, mit Wasser übergossen und mit dem Gemüse vermischt. Ein wunderbares Essen wurde serviert. Auch unsere Schüsseln und Stäbchen wurden frisch zugeschnitten.

 

Mit vollen Mägen marschierten wir anschließend durch ein paar verschiedene Bergdörfer sowie einer Teeplantage und kamen an einem wundervollen Wasserfall vorbei (ich musste natürlich reinspringen). Der Abschluss bildete ein Bad in den HotSprings - sehr wohltuend! Während der ganzen Wanderung begleiteten uns auch ein paar Hunde, die immer sehr gut auf uns als Gruppe geachtet haben.

 Zurück in Chiang Rai begossen Martina und ich den Abend mit einem sehr leckeren roten Curry, Papayasalat und ein paar Cocktails. 

Den nächsten Tag verbrachten Martina und ich beide mit viel Recherche über unsere weiteren Reiseziele und am späteren Nachmittag schauten wir uns den White Temple an. Dieser unterschied sich gewaltig von all den vorigen: Er ist immer noch im Bau (2070 soll er fertig sein und innerhalb des großen Tempels sind Zeichnungen von aktuellen Geschehnissen (Globalisierung, 11.September usw.) und interessanterweise auch viele Superhelden, Comicfiguren und Weltstars mit eingebaut. Es soll u.a. die weltlichen Versuchungen, Gut und Böse, darstellen, die es zu überwinden gilt, um zur buddhistischen Erleuchtung zu gelangen, wenn ich das halbwegs richtig verstanden habe. Die weiße Farbe außen symbolisiert die Reinheit Buddhas.

 

Martina flog am nächsten Morgen nach Krabi, seither bin ich viel mit meiner Weiterreise nach Laos beschäftigt, die ich morgen angehen werde. Ich wechselte das Hostel und traf wieder meinen temporären Reisebegleiter Dave aus England, der bis Laos die gleiche Reiseroute hat und wir laufen uns seit Chiang Mai ständig über den Weg. Über den Grenzübergang und möglichen Abzocken wurde viel geschrieben im Internet - ich bin schon gespannt! Auch einen groben Plan, was ich in Laos sehen möchte, hab ich nun ungefähr. Ich lernte auch eine Schweizerin kennen, die meine Reiseroute genau in umgekehrter Reihenfolge macht und von der ich mir Tipps für Laos holen konnte.

Hier noch Bilder vom heutigen LoyKratong-Festival ("Lichterfest"). Bei Vollmond wird dieses buddhistische Fest in ganz Südostasien, besonders aber in Thailand gefeiert. Im Hostel bastelten wir gemeinsam Kratongs (Blumenkränze mit Bananenblätten und Kerze in der MItte), die dann im Fluss niedergelassen wurden. 

   (mein Meisterwerk ;))

 Gleichzeitig stiegen auch diese Laternen in den Himmel auf, was ein schönes Gesamtbild ergab. Mit dem  "zu Wasser lassen" oder "in den Himmel aufsteigen" befreit man sich von Ängsten und Sorgen schickt einen Wunsch mit der Kerze mit. Dieses Detail erfuhr ich erst später, deshalb gab es bei mir keinen Wunsch sondern nur Staunen. Beim Fluss "entschuldigen" sie sich mit den Kratongs u.a. auch für die Verschmutzung des Flusses, die sie über das Jahr hinweg betreiben.

Ein wirklich sehr schöner Abschluss für meine Thailandreise!!  

Auf zu neuen Ufern!!

Laos: Oudomxay

02Dez2015

Die Grenze nach Laos verlief völlig unproblematisch und ich war grundlos nervös. In Laos angekommen, musste ich mich von meinen zwei französischen "Grenzbegleitern" verabschieden, weil sie mit dem Bus weiterreisten, dafür lernte ich eine Belgierin kennen, mit der ich mir in Houay Xai (Grenzort) eine Unterkunft suchte und diesmal hatte ich mal nichts im Vorhinein gebucht, sondern so wie es sich fürs Backpacken gehört, vor Ort eine Unterkunft gesucht. Gleich bei der ersten Adresse wurden wir fündig und übernachteten im sogenannten Daauw Home. Es war eine Mischung aus Guesthouse und Homestay, weil hier durch eine soziale Initiative, Hmong-Frauen (bestimmte Ethnie) aus den umliegenden Dörfern eine kostenlose Wohnmöglichkeit bekommen sowie verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. Sie wohnten dort mit ihren Kindern und kochten für uns und es hätte auch die Möglichkeit gegeben, als Volunteer dort zu arbeiten. Wir waren aber nur zur Durchreise dort. Es war ein sehr gelungener Auftakt für die Laos-Reise. Der Mekong strahlt eine angenehme Ruhe aus und ich merkte sofort, dass in Laos das Reisen anders ist. Es gibt keine Supermärkte mehr, die Einheimischen sprechen kaum Englisch und die Touristen sind viel weniger: Das alles freute mich total! In Thailand war mir das Reisen zu einfach geworden und ich kam auch kaum mit den Einheimischen in Kontakt weil überall diese Backpacker sind ;). Ich musste auch kein Thai sprechen, weil dieses Land einfach völlig auf den Tourismus eingestellt ist. Hier in Laos ist das Reisen näher an den Menschen, die hier leben. An diesem ersten Abend in Laos fühlte ich mich also so richtig im Reisen angekommen.

 

Am nächsten Tag nahm ich das Slow Boat auf dem Mekong Fluss bis Pakbeng und genoss die Aussicht vom Fluss aus. Im Gegensatz zu den meisten Touristen nahm ich dieses Boot aber nur für einen Tag (und nicht zwei Tage bis Luang Prabang), weil ich einen Abstecher in den Norden machen wollte (nach Oudomxay), bevor ich in die eher touristischen Städte weiter südlich reise. Auf dem Boot lernte ich einen Wiener kennen, der ein angenehmer Reisebegleiter für die nächsten zwei Tage wurde, weil er bis Oudomxay die gleiche Route hatte wie ich. Wiedermal war es anfangs komisch, im Dialekt zu sprechen aber man gewöhnt sich ja an alles.

 

Nach einer Nacht in Pakbeng (und leckerem indischen Essen, mhmm) ging es mit dem Bus nach Norden in das Städtchen Oudomxay. Der Bus war eng, die Straße holprig und die Fahrzeit lang, aber die Aussicht entschädigte für so einiges. Diese grünen Hügeln weit und breit und die kleinen Dörfer, die wie aus einer anderen Zeit wirken, lösen Faszination bei mir aus. Doch Faszination lösten auch wir für die Einheimischen aus (besonders bei den Kindern, die eifrig winkten), denn nach Oudomxay verschlägt es nur noch wenige Touristen.

Es fühlte sich an, als wären in der ganzen Stadt insgesamt 10 Touristen unterwegs oder so ähnlich. Ich bemerkte auch erst nach meiner Ankunft, dass am Wochenende ja auch das Tourismusbüro geschlossen hatte, die einzige Möglichkeit eine Trekking Tour, Höhlentour oder Ähnliches zu buchen. Als wir ankamen, was es Samstag. Ich wollte am nächsten Tag versuchen, mir ein Moped auszuborgen, um die umliegenden Dörfer zu erkunden (es wird hier ja wieder auf der rechten Seite gefahren) und dank eines bayrischen Pärchens wusste ich auch, wo ich danach suchen musste und stellte mich auf viel Herumfragen usw. ein. Es stellte sich am nächsten Morgen aber als unmöglich heraus, ein Moped zu bekommen. Überall wurden Motorroller verkauft, aber nicht vermietet. Auch bei dem unscheinbaren Haus, wo die Bayern ihr Motorrad auf komplizierte Weise bekamen, schien an diesem Tag nichts möglich zu sein. Ich steckte also fest (es war Sonntag) und versuchte das Beste aus dem Tag zu machen (Lesen, Konzert der Academy Singers nachhören, Tagebuch schreiben), weil in Oudomxay selber gibt es fast nichts zu Besichtigen. Doch noch am selben Tag war der Anfang eines grandiosen Abenteuers:

Völlig erwartungslos besorgte ich mir was zum Abendessen und wollte mich schon wieder auf den Heimweg machen, als mir ein unbekannter Mann nachlief. Ein Backpacker aus Spanien, der wissen wollte, was meine Pläne hier sind, weil er und sein Freund gerade ankamen und diese bekannte Höhle am nächsten Tag mit Motorrädern (auch sie mussten dazu viel herumfragen) erkunden wollten. Ich gesellte mich zu ihnen und im Endeffekt wurde es ein witziger Abend im einzigen Night Club der Stadt, wo wir als alleinige Touristen mit den jungen Einheimischen Bier tranken und mit ihnen tanzten.  Nachdem ich die Jungs also ein bisschen kennen gelernt hatte und es die einzige Möglichkeit zu sein schien, wie ich zeitnah und kostengünstig diese Höhlen besuchen konnte, beschloss ich, mich bei ihrer Motorradtour anzuschließen. 

Wir fuhren durch die wunderbare Landschaft, erhielten tolle Ausblicke und Einblicke in die Dörfer ringsum und es fühlte sich einfach großartig an, mit dem Motorrad (ich war nur Beifahrer) durch die Gegend zu kurven. Die Straße hatte es in sich, doch die zwei Spanier waren zum Glück routinierte Fahrer. 

Durch die Chom Ong Höhle (die größte des Landes) führte uns ein Guide und es war wieder etwas Kraxeln angesagt - mein Kletterherz freute sich. Die Höhle an sich war beeindruckend und es war spannend, durch komplette Dunkelheit und Stille zu wandern/klettern, nur mit der Stirnlampe ausgerüstet. Sogar bis zu einem unterirdischen Fluss konnten wir vordringen. 

Im Dorf in der Nähe lernten wir durch Zufall einen jungen Lehrer kennen, der Englisch sprach und uns zuvor den Weg zur Höhle wies. Wir trafen ihn wieder und kurzerhand wurden wir zu einem Fußballspiel im Dorf eingeladen und wir konnten bei ihm bzw. im Haus seinen Onkels übernachten (ein Homestay also). Jede Schule, die ich bisher gesehen habe, hatte einen großen Fußballplatz und Sai (der Lehrer) erklärte uns, dass sie jeden Abend Fußball spielen hier, bis es eben dunkel wird. Ich war die erste Frau, die bei einem Fußballspiel mitgespielt hat und sorgte für etwas Aufsehen glaube ich. Die Fußballer waren zum Teil richtig gut und es machte großen Spaß, dabei sein zu dürfen (trotz meiner furchtbaren Fußballerfähigkeiten). Anschließend kochte Sai für uns so etwas wie Mangoldsuppe (auf offener Feuerstelle natürlich) mit Klebreis. Dazu gab es auch Schnecken, die ich sogar probierte - war nicht schlecht aber auch nicht überragend lecker.

Danach beobachteten wir lange den wunderschönen Sternenhimmel und ich sah zum ersten Mal so richtig schöne Sternschnuppen. Drei an der Anzahl. Was für ein perfekter Tag!

Die Nacht gestaltete sich leider als ungemütlich, weil es ziemlich kalt wurde und auch der Hahn krähte in der Früh natürlich wieder oder ein Kind in der Nähe weinte lautstark. Dazu kam die morgendliche Ansage über die Lautsprecher im Dorf, das als allgemeiner Dorfwecker dient, und wo die anstehende Arbeit auf den Feldern besprochen wird oder so (ich glaub das war um sechs Uhr morgens). Nach einem kleinen Frühstück machten wir uns wieder in Richtung Oudomxay auf, weil die Motorräder zeitgerecht zurückgegeben werden mussten. An diesem 1.Dezember frierte auch ich, denn in den Höhen wird es ganz schön zapfig und erst gegen Ende des Vormittags kommt die Sonne richtig raus. Doch dieser Anblick ist jedes Frieren wert:

Nach einer wärmenden Suppe in Oudomxay musste ich mich von den liebgewonnen Spaniern leider verabschieden, weil ich nach Luang Prabang reiste und die zwei in die komplett andere Richtung unterwegs waren.

Im Nachhinein bin ich immer noch beeindruckt, wie zufällig diese Begegnung entstanden ist und welche tolle zwei Tage daraus wurden, die ich nicht im geringsten so erwartet hätte. Ich glaube das gehört jetzt schon zu meinen Highlights der Reise!

 

Luang Prabang - Vang Vieng - Vientiane

08Dez2015

Diese drei Städte hab ich in relativ kurzer Zeit abgeklappert, aber ich habe noch immer das Gefühl langsam zu reisen und mir die Zeit dazu auch nehmen zu können. Die Busfahrten dazwischen waren lang und holprig, aber man gewöhnt sich daran und übt sich in Geduld und baut Sitzfleisch auf.

Luang Prabang ist ein wirklich schönes Städtchen. Es liegt direkt am Mekong und am Nam Khan Fluss. Der französische Einfluss aus der Kolonialzeit ist nicht zu übersehen. Es gefällt mir sogar besser als Chiang Mai, auch wenn die Bandbreite der Aktivitäten in Chiang Mai natürlich größer war. Es sind viele Touristen unterwegs, doch wenn man am Fluss entlang spaziert, spürt man förmlich die Ruhe und Entspanntheit des Flusses. Genau das brauchte ich auch, denn die Erlebnisse in Oudomxay mussten erst noch verarbeitet werden und so konnten meine Gedanken dahintreiben.

Ständig neue Leute in neuen Städten kennenzulernen ist super und zugleich anstrengend. So viele Reisende, die mich für ein oder zwei Tage begleiteten  - dann muss man sich verabschieden und alles fängt von vorne an. 

Trotzdem war die nächste Bekanntschaft sehr angenehm: In meinem Dorm lernte ich Julie aus Frankreich kennen - eine selbstbewusste Frau um die 35, mit der ich mich super unterhalten konnte. Wir sahen uns gemeinsam den gigantischen Wasserfall Tat Kuang Si an  - der zu den größten Laos gehört (wenn nicht der Größte). In den letzten Wochen hab ich so einige Wasserfälle gesehen, doch dieser übertraf alles!

 (man beachte die vielen Ebenen bis ganz nach oben)

Man konnte sogar an der Seite hochlaufen, ins Wasser steigen und den Wasserfall von oben betrachten:

 

An einem der Abende in Luang Prabang musste ich natürlich dem Lokal "Utopia" meinen Besuch abstatten. Eine chillige Bar mit Blick über dem Mekong (am Tag) und jeder Menge Backpacker! Ich hab von der Bar schon lange im Vorhinein gehört. Ich lernte dort eine witzige Truppe aus Norwegern, Deutschen und einem Australier kennen und da die Bar bereits um 11.30Uhr dicht machen muss, begleitete ich die Gruppe noch zu ihrem Hostel auf einen Absacker. Es war lustig und wir spielten Karten, doch als ich um 2Uhr zu meinem eigenen Hostel ging, kam ich nicht mehr rein. Hostels sperren meist um Mitternacht alles zu, doch bisher konnte ich immer rein weil ich einen Schlüssel hatte oder die Rezeption besetzt war. Diesmal aber hatte ich keinen Schlüssel und alles war versperrt. Ich kletterte über den Zaun um überhaupt auf das Grundstück zu kommen und zum Glück waren die vergitterten Fenster offen, somit konnte ich zumindest ins Hostel reinrufen. Es hörte mich jedoch niemand und ich versuchte über die seitliche Mauer in den ersten Stock zu klettern, doch das stellte sich als zu riskant heraus. Ich rechnete schon damit, auf der Terrasse übernachten zu müssen doch als ich nach einer halben Stunde einen letzten Versuch startete, jemanden im Hostel mit meinen Rufen zu wecken, wurde eine der Hostelbesitzerinnen wach. Gott sei Dank!! Sie entschuldigte sich dann bei mir, weil ich nicht rein konnte! Dabei war ich es doch, die die Hausregeln missachtete! Das ist Laos! Erleichtert fiel ich in mein Bett....

Nach Luang Prabang ging es weiter nach Vang Vieng. Dieses kleine Dorf zw. Luang Prabang und der Hauptstadt Vientiane wurde in den letzten Jahren zu einer Backpackerhochburg. Rings um das Dorf erheben sich wunderschöne Karstberge, die zum Klettern und Mountainbiken einladen. Die zahlreichen Höhlen können erkundet werden und am Fluss kann man kajaken oder tuben. Viele viele Aktivitäten also für so ein kleines Dorf. Natürlich gibt es bei so vielen Backpackern dann auch entsprechende Bars und Night Clubs. Ich probierte das Tubing aus, da treibt man auf großen Schwimmreifen den Fluss entlang, genießt in Ruhe die Landschaft und zwitschert dabei das eine oder andere alkoholische Getränk. Ich schloss mich einer Gruppe Franzosen an, die ich zum Teil im Dorm kennenlernt hatte und es war ein lustiger Tag. Am Abend schwinkten wir in Bars und Nightclubs das Tanzbein bis tief in die Nacht hinein. Mein dortiges Hostel wurde überhaupt nie abgesperrt, also musste ich diesmal nicht befürchten, vor verschlossenen Türen zu stehen :).

Vang Vieng löst bei mir gemischte Gefühle aus. Zum einen ist die Landschaft toll und bei den vielen Aktivitäten weiß man gar nicht, wofür man sich entscheiden soll. Zum anderen hat der Tourismus dieses Dorf komplett verändert und ist weit weg von einem normalen laotischen Dorf. Es gibt Party jeden Abend und auf der Straße laufen mehr Touristen als Einheimische herum. Am letzten Morgen musste ich früh aufstehen und plötzlich sah ich das normale Dorfleben ohne Touristen. Frauen verkauften ihr Gemüse auf dem Boden der Straße und die Einheimischen machten ihre Einkäufe. Das war sehr nett!

Der Grund für mein frühes Aufstehen war eine Heißluft-Ballonfahrt, für die ich mich spontan entschieden hatte! Auch das wird in Vang Vieng angeboten (zu einem vergleichsweise günstigen Preis). Es war nicht ganz klar, ob die Ballonfahrt stattfinden würde weil es bis zuletzt geregnet hatte und in Laos gab es nun schon des öfteren Schwierigkeiten, wenn es darum ging, an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit abgeholt zu werden. Es war ein großes Hin und Her doch schließlich starteten wir mit einer Stunde Verspätung (es sollte zum Sonnenaufgang stattfinden). Durch den Regen war es sehr bewölkt, doch die Sonne begann sich durchzusetzen und somit ergab sich ein interessantes Spiel aus Sonne und Wolken. Der Ärger über das vorangegangene Chaos verflog und ich genoss den Ausblick.

 

Die Ballonfahrt machte ich übrigens zusammen mit der Belgierin, die ich an der Grenze zu Laos kennengelernt hatte - wir trafen uns in Vang Vieng zufällig wieder. Genauso traf ich die norwegisch-deutsch-australische Truppe aus Luang Prabang und die Französin Julie wieder. Die Routen sind ja sehr ähnlich und in diesem kleinen Dorf trifft sich einfach alles.

Ich fühlte trotzdem, dass es Zeit wurde weiterzumachen und reiste nach Vientiane. Von dieser Hauptstadt hab ich kaum ein gutes Wort gehört und es wurde mir mehrmals empfohlen, die Stadt einfach auszulassen. Ich wollte aber nicht 15 Stunden oder mehr in einem Bus sitzen und machte trotzdem dort Halt. Überraschenderweise stellte sich Vientiane aber als sympathische Stadt heraus, die durch den Mekong eine angenehme Atmosphäre erhält. Ich beschloss, mir für einen Tag diese Stadt genauer anzusehen, bevor ich weiterfuhr. Ich mietete mir seit langem wieder einmal ein Fahrrad und besuchte die wichtigsten Tempel der Stadt (bzw. des Landes) und es gab sogar so etwas wie den französischen Triumphbogen (Patuxay Monument) zu bestaunen. An diesem Tag war ich völlig für mich allein und das tat richtig gut! 

Ich konnte noch die letzten Minuten des Sonnenuntergangs am Mekong erhaschen und hörte mir dazu das Abendlied (Rheinberger), gesungen von den Academy Singers, an. Sehr stimmungsvoll!

 

Morgen geht es mit dem Local Bus (günstig, aber lang und vermutlich ungemütlich) nach Takhek, wo ich direkt in eine Art Kletterbasislager fahre. Umgeben von Bergen kann man dort praktisch vor der Haustüre klettern. Es sind viele Kletterer dort und die ganze Anlage wird von zwei Deutschen geführt. Ich bin schon sehr gespannt!

 

Klettern in Thakhek

16Dez2015

Ein weiteres Highlight auf meiner Reise! 

Umgeben vom wunderschönen Karstgebirge liegt das Green Climbers Home - eine Oase für Kletterer! War ich vor meiner Ankunft noch etwas nervös, ob ich denn auch gleich Kletterpartner für den nächsten Tag finden würde - wurde diese Sorge bei meiner Ankunft sofort aufgelöst. Ich traf die zwei Norweger Simen und Michael aus Luang Prabang wieder und da sich unser Kletterlevel ähnelte, konnte ich mich ihnen anschließen. Sie hatten auch die ganze Ausrüstung dabei - wie praktisch! So musste ich mir fast nichts ausleihen. Sowieso war mir ab meiner Ankunft klar, welch gute Entscheidung es war, in dieses Green Climbers Home zu kommen. Eine sehr angenehme, lockere Atmosphäre herrscht hier und all das mitten in der Natur - traumhaft!

Ich verlängerte meinen Aufenthalt dort daher auch um zwei Tage und war insgesamt 5 Nächte dort. Am 3.Tag  fand ein Nachmittags-Barbecue an einem nahe gelegenen Fluss statt und ich konnte die Waterline probieren. Das ist eine Slackline über dem Wasser - und viel viel schwerer zu passieren, als eine normale Slackline.  Ein paar Schritte schaffte ich schließlich doch und ich erntete dafür Ruhm und Ehre!

Beim Klettern selbst lernte ich auch wieder was dazu: Beim Vorstieg Klettern muss man hier am Ende (also ganz oben) das Seil neu verknoten (an dem man ja selber hängt) und davor hatte ich Respekt. Erst an meinem dritten Klettertag und nach ganz vielen Erklärungen und Darstellungen, was ich denn da alles machen muss, traute ich mich. Und es lief dann auch recht gut und die letzten zwei Tage kletterte ich also wieder Vorstieg. 

   (da war's noch Toprope)

Diese Tage waren in verschiedener Hinsicht wohltuend: Es war irgendwie Urlaub von der Reise selbst, weil das tägliche Stadt/Dorf erkunden, Sehenswürdigkeiten ansehen, mit dem öffentlichen Verkehr herumgurken, Essen suchen usw. alles mal wegfiel. Länger an einem Ort zu sein und eine gewisse Alltagsroutine zu bekommen, war auch mal gut. Die Kletterer dort blieben teilweise mehrere Wochen, das heißt, ich war mal für längere Zeit unter den gleichen netten Leuten. Und nicht zuletzt, war ich sportlich mal wieder richtig aktiv und beim Klettern bekommt man zudem ja sowieso einen sehr speziellen Zugang zu sich selbst. 

 ( Simen & Michael)

Nur schwer konnte ich mich von diesem Ort wieder lösen und hatte gar keine Lust, wieder in das "normale" Backpacking einzusteigen. Daher entschied ich, gleich bis ganz in den Süden zu fahren, zu den Viertausend-Inseln, wo Entspannen am Mekong angesagt ist - sonst nichts. Da können auch meine Schürfwunden und blauen Flecken vom Klettern heilen, während ich dem Nichtstun fröne:)