Ho Chi Minh Stadt

08Feb2016

Die größte Stadt des Landes und bis 1975 auch Hauptstadt der früheren Republik Vietnam (Südvietnam), zählt um die sieben Millionen Einwohner. Man merkt ganz deutlich, wie entwickelt dieses Land bereits ist, im Vergleich zu meinen vorigen Ländern. Es ist viel sauberer, es gibt ein dichtes Busliniennetz und zum Beispiel fiel mir ein kleines Detail auf: Die Menschen hier legen Wert auf Blumen auf ihren Balkonen, was für mich bereits ein Zeichen von gewissem Wohlstand ist.

Einen Tag nach meiner Ankunft in Ho Chi Minh City, kam auch die Kathi am Flughafen an. Ich holte sie natürlich ab und das Wiedersehen war sehr schön. Auf dem Flughafen selbst war jedoch die Hölle los. Es stand das chinesische Neujahrsfest (Tet) vor der Tür und dafür trifft sich einmal im Jahr die gesamte Familie und das ganz Land steht für etwa eine Woche Kopf. Es ist Weihnachten, Ostern, Neujahr und Thanksgiving zusammen. Dies war auch schon die Tage zuvor zu spüren, als auf den Straßen Unmengen von Blumen, Glücksbäume, geschnitzte Melonen und rotes Glitzerzeugs verkauft wurde, das für die Dekoration zuhause wichtig ist. Und am Flughafen wurden natürlich die angereisten Familienmitglieder empfangen und das sorgte für reichlich Wirbel. Kathi hatte den Flug und die Ankunft jedoch gut verdaut und noch am selben Tag machten wir etwas Sightseeing (und waren fasziniert von dem vielen Kitsch in der Stadt wegen dem Tet-Fest) und gönnten uns bei einer ziemlich teuren Coca Cola einen schönen Ausblick vom 52.Stock des Financial Towers.

 (rechts hinten im Bild ist der schmale hohe Financial Tower zu sehen)

Am nächsten Tag suchten wir das chinesische Viertel Cho Lon auf, um einen interessanten Markt zu besuchen, dieser war aber aufgrund des Tet-Festes schon ziemlich geschlossen. Nach einer schönen Pagode und einer leckeren Melone ging es wieder zurück in unser Viertel und wir genossen etwas Ruhe in einem Park. Der lautstarke Stadtverkehr mit dem ständigen Gehupe ging mir nämlich mit der Zeit etwas auf die Nerven.

 (unser Viertel bei Tag und Nacht - ziemlich turbulent!) 

Für unseren letzten Tag in Ho Chi Minh nahmen wir uns das Kriegsmuseum vor. Es war spannend zu sehen, wie einseitig über den Krieg erzählt wurde und dank meiner interessanten und eher objektiven Lektüre über den Vietnamkrieg wusste ich, dass hier sehr lückenhaft berichtet wurde. Hier spürten wir ganz deutlich, dass nur die staatskonforme politische Sichtweise dargestellt wurde und keinerlei Kritik oder konkretere Beleuchtung der (eigenen) kommunistischen Streitkräften und deren Methoden im Krieg beigemessen wurde. Die Amerikaner waren die Bösen, und fertig.

Später an diesem Tag bekamen wir noch eine angenehme Thai-Massage und nach einem netten Abendessen mit einer liebenswerten Deutschen (studierte in Marburg ;)) waren wir bereit für den Nachtbus, der uns nach Da Lat bringen sollte.