Die 4000-Inseln am Mekong (Si Phan Don)

19Dez2015

Si Phan Don ganz im Süden von Laos ist ein Gebiet, wo sich der Mekong am meisten ausbreitet und unzählig viele kleine Inseln freigibt. Ich entschied mich für die Insel Don Det. Dort kam ich um etwa 6Uhr morgens an, nachdem ich in Thakhek überraschenderweise spontan einen Nachtbus direkt bis Don Det ergatterte (ohne Umsteigen also). Die Nacht verbrachte ich ganz gut im Bus (Dank Nackenkissen und Ohrenstöpsel!), irgendwann wurde nämlich zum Glück auch der Radio mit der viel zu lauten Lao-Pop-Musik abgedreht, wo sich ein Lied wie das andere anhört. Im Bus wurden diesmal sogar Motorräder mittransportiert (im Laderaum) und irgendwann früh morgens irgendwo wieder ausgeladen. Da nur wenige ein Auto besitzen, wird natürlich der Bus zum Gütertransport verwendet, aber es ist immer noch witzig anzusehen, was da alles mitgeschleppt wird.

Ich kam also früh morgens an und zum Glück waren noch drei andere Backpacker mit, weil das Verhandeln mit den TukTuk- und Bootsfahrern ist immer leichter, wenn man nicht alleine ist. Es war sehr schön, einen neuen Ort kennenzulernen, der noch etwas verschlafen in den neuen Tag startet, genau wie ich selber auch. Ich spazierte entlang des Ostufers eine ganze Weile Richtung Süden, bis ich ein ruhiges Bungalow-Häuschen für mich fand. Den Rest des Tages verbrachte ich in horizontaler Haltung, entweder schlafend in der Hängematte bzw. im Bett, oder lesend auf den Liegematten im Restaurant. Die Umgebung ist einfach komplett entspannt und ruhig. Man hört nichts, außer die Bewegungen des Flusses und die Motorengeräuschen der Boote.

Am Abend bewegte ich mich dann doch noch, um den Sonnenuntergang bewundern zu können und das zahlte sich wirklich aus:

Ich gönnte mir dann wieder einmal ein indisches Abendessen und machte eine sehr nette Bekanntschaft mit einem Australier, den ich zuvor beim Sonnenuntergang-Bestaunen bereits gesehen hatte. Dank eines Stromausfalls konnten wir uns ganz den Sternenkonstellationen widmen und ich konnte eine wunderschöne Sternschnuppe erhaschen - Perfekt! Wir unterhielten uns gut über das Reisen und unserer Leidenschaft für Musik und bei meinem Schwärmen über die Academy Singers merkte ich, dass mir das Singen in diesem Chor schon ziemlich abgeht. Zumindest kann ich mir aber den Chor anhören und besonders der Livemitschnitt  "Hyperballad" von Björk (Chor-internes Arrangement!) ist ein wunderschöner Ohrwurm, den ich mir immer wieder anhören muss. 

Hyperballad - Academy Singers vom 21.11.2015

Für den nächsten Tag hatte ich eine Kajaktour gebucht. Zum einen, um sportlich nicht aus der Übung zu kommen und zum anderen ist es eine sanfte Möglichkeit (dh. ohne Motorengeräusche), den seltenen Irrawaddy-Delphinen nahe zu kommen und wir konnten sie tatsächlich aus der Ferne erkennen. Natürlich waren auch wieder Wasserfälle bei der Tour dabei und dieser hier ist einer der größten (in Laos glaub ich) was die Wassermenge betrifft.

(der Rücken eines Irrawaddy-Delphins ist zu erkennen)

Tags darauf stand wieder Nichtstun am Programm und ich hielt mich auch strikt daran: Hängematte, Lesen, Essen. Für den Sonnenuntergang bewegte ich mich dann noch wieder und dachte mir während des Spaziergangs rum um die Insel, es wäre schön wieder mehr unter Leuten zu sein. Wie bestellt, traf ich kurz darauf die Franzosen aus Vang Vieng, Dave aus England (zum 4.Mal treffen wir uns nun schon auf unserer Reise an verschiedenen Orten) und Ari aus den Niederlanden, mit dem ich das TukTuk nach Thakhek zum Klettern teilte. Da war ich echt erstaunt. Es wurde ein lustiger Abend inkl. Lagerfeuer. Dort lernte ich dann Maria aus Deutschland kennen und wir verabreten uns für den nächsten Tag, gemeinsam mit dem Rad die südliche Insel Don Khon zu erkunden.

Mit dabei waren auch zwei Kolumbianer und es war ein sehr schöner Nachmittag mit einem Bad im Mekong und Sonnenuntergang am südlichsten Punkt von Laos, wo ich bereits nach Kambodscha rüber blicken konnte. Ein schöner Vorgeschmack auf Jänner.