Banlung - Trekkingtour

20Jan2016

Meine Busfahrt von Siem Reap nach Banlung war wiedermal eine der ungemütlicheren Sorte. Rasend schnell fuhr der Minibus über die holprige Straße und es warf mich teilweise fast aus meinem Sitz. Und eigentlich wollte ich nur ein bisschen schlafen....

Bei meiner Ankunft in Banlung überzeugte mich mein erster Eindruck nicht wirklich von diesem Ort. In meinem Guesthouse waren zunächst auch keine anderen Gäste. Doch nur wenige Minuten später erschienen schon meine späteren Trekking-Partner. Jan und Tobias lernten sich im Bus nach Banlung kennen und Jan hatte ein Zimmer hier in diesem Guesthouse gebucht. Auch sie wollten eine Trekkingtour machen und kurzerhand waren wir eine Gruppe von vier Personen (Tobias hatte in seinem Hostel seine niederländische Zimmerkollegin Jonneke angesprochen, die auch gerade an diesem Tag hier ankam) und die Gruppe harmonierte von Anfang an wunderbar.

Wir entschieden uns für einen 3-Tages-Trek wo wir in der ersten Nacht in Hängematten im Nationalpark schlafen würden und die zweite Nacht im Rahmen eines Homestays verbringen würden. Es gesellten sich bis zum nächsten Morgen auch noch zwei liebenswerte Engländer dazu, die eine kürzere Tour gebucht hatten.

Wir wussten, dass wir im Laufe dieser Tage ziemlich dreckig und stinkig werden würden, aber es wurde von Beginn an dafür gesorgt, dass der Dreck nicht zu kurz kommt. Bevor wir noch überhaupt zum Wandern begonnen hatten, wurden wir mit den Motorrädern zum Rand des Nationalparks gebracht. Nach einer Stunde Fahrt sah ich so aus:

 

Der Trek selbst verlief ganz gut, am ersten Tag wurde es so richtig zum Schwitzen und die "Jungle-Dusche" an unserem ersten Schlafplatz tat so richtig gut:

 

Beim Essen spielte natürlich wieder Bambus eine große Rolle: Sei es als Kochtopf, Besteck, Becher oder auch als Musikinstrument. Apropos Musik: Der Engländer in der Gruppe war ebenfalls leidenschaftlicher Sänger in einem Chor und einem Ensemble und wir sangen am Abend ein bisschen zusammen und es war sehr schön, mal wieder mehrstimmig mit jemandem zu singen.....

Vorm Schlafengehen machten wir auch noch eine kurze Nachtwanderung, um evtl. Tiere zu entdecken, aber außer einem schönen Vogel (den unser Guide gleich erschlug und später am Feuer verspeiste) und einer etwas größeren Spinne wurde uns leider nicht viel geboten. Aber: Ich sah zum ersten Mal Glühwürmchen! Die sind ja echt faszinierend!

Nach einer eher unruhigen und kühlen Nacht wärmte uns der Kaffee am nächsten Morgen:

 

Am zweiten Tag waren wir dann ohne die Engländer unterwegs und waren mitten im Nationalpark Virachey. Bei so einigen Sträuchern musste man ganz schön  aufpassen, nicht aufgespießt zu werden:

   (Bambusbäume in groß)

Beim Homestay waren wir diesmal nicht in einem Bergdorf, sondern bei einer Art Farm, also ein alleinstehendes Haus. Die Familie selbst war leider nicht da, sondern nur die Haushüter (ein Vater mit seinem Sohn) und da gab es auch leider kaum Interaktion zwischen denen und uns. Wir kamen jedoch in den Genuss, ein spezielles alkoholisches Getränk probieren zu dürfen. Was wie Sangria aussieht, ist eine Art Wein/Most, das mit Reis angesetzt wurde. Reihum durfte jede/r mal kräftig schlürfen:

 

Dann wurden auch die Gastgeber und unsere Guides etwas lockerer und gesprächiger. Leider war das Englisch unseres Hauptguides sehr schlecht, daher konnte ich generell während des Wanderns kaum etwas nachfragen.

Innerhalb der Gruppe hatten wir dann sehr interessante Gespräche und das entschädigte für so Einiges! Am letzten Tag waren wir dann schon ziemlich erledigt und einige von uns waren nicht ganz fit, deshalb freuten wir uns schon sehr auf unsere Unterkünfte in Banlung und vor allem auf eine Dusche! Frisches Wasser auf der Haut kann beim Reisen derart schön sein, das glaubt ihr gar nicht! Da steigert sich das Wohlbefinden von Null auf Hundert binnen weniger Sekunden und man fühlt sich wie neu geboren. 

Am Abend gönnten wir uns dann ein richtig schönes Abendessen und zur Abwechslung aßen wir mal nicht Reis und Nudeln, sondern Pizza und Burger - das muss hin und wieder auch mal sein! 

Am nächsten Tag waren nur noch Jonneke und ich in Banlung und wir machten uns einen entspannten Tag, bevor sich auch unsere Wege trennten. 

Auch wenn die Trekkingtour für das bezahlte Geld ein bisschen enttäuschend war - bin ich doch sehr froh diese Leute kennengelernt zu haben! Die waren echt toll und es hat viel Spaß gemacht!