Ninh Binh

14März2016

Nur schwer konnte ich mich von meinen liebgewonnenen Argentiniern trennen und fuhr zum Touristenmagnet schlecht hin in Nordvietnam: Sapa. Dass es touristisch sein würde, war mir klar, dass mir das aber zuviel werden würde, nicht. Es spielten aber mehrere Faktoren zusammen. Ich hatte genug von der Kälte, es war extrem neblig und ich sah von der fantastischen Landschaft genau gar nichts. Meine generelle Reiselust hatte sowieso ein Tief, für eine richtige Wanderung hätte ich mir extra Ausrüstung kaufen müssen und einen Homestay wollte ich auch nicht machen, denn ich kam ja gerade von einem. 

Daher tat ich das, was ich auch immer gesagt habe, dass ich nämlich einfach weiterreise, wenn es mir wo nicht gefällt. Ich bin also ohne irgendwas in Sapa zu unternehmen, vom Nordwesten einmal quer durch, in den Nordosten des Landes gefahren, nach Ninh Binh. Dort bekam ich genau das, was ich so dringend brauchte. Wärme, nette Backpacker um mich, eine schöne Gegend die ich auf eigene Faust erkunden konnte, kaum Touristen.

Von Ninh Binh aus kann man die sogenannte "Trockene Halongbucht" erkunden. Es sind die gleichen Felsformationen wie in der berühmten Halongbucht, jedoch nicht mitten im Meer, sondern zwischen Reisfeldern und Flüssen. Mit dem Scooter, Fahrrad oder einem kleinen Boot kann man sich diese schöne Gegend zu Gemüte führen. Ich nutzte alle drei Varianten. Mit dem Scooter ging es zusammen mit einer sehr sympathischen jungen Französin zum Bai Dinh- Pagodenkomplex, der erst 2010 fertiggestellt wurde und der größte in ganz Vietnam ist. 

  

Den zweiten Tag radelte ich mit einem Engländer zwischen den Reisfelder umher und genoss es zutieftst, etwas sportlich aktiv zu sein.

 

Am dritten Tag bestieg ich dann ein Boot (zusammen mit einer lautstarken, schnatternden und kichernden Frauengruppe aus Vietnam - es war der Weltfrauentag) und fuhr damit durch ein paar Höhlen und genoss die Umgebung (obwohl es ruhiger hätte sein können).

Die Abende brachten mich zusätzlich aus meinem Reisetief heraus: Tolle Gespräche mit anderen Reisenden und lustige Stunden mit Einheimischen (inkl. gegrillter Hühnerfüße  und Schlangenwein)  - so muss Backpacking sein! Ich fühlte es wieder!