Cat Ba - und das Ende einer ganz besonderen Zeit

15März2016

Mein letztes Ziel war und ist die Cat-Ba Insel, nahe der Halongbucht. Eigentlich wollte ich mit Kathi schon dorthin, aber das Wetter schien damals viel zu schlecht zu sein. Zwar kann man auch heute von keinem Badewetter sprechen, aber es regnete zumindest (fast) nicht. Ich landete in einem netten Hostel und lernte gleich Leute kennen, leider wurde ich noch am selben Abend krank und konnte die vereinbarte Trekkingtour am nächsten Tag nicht antreten. Glücklicherweise handelte es sich nur um erhöhte Tempereratur, die ich schnell wieder in den Griff bekam. Trotzdem blieb ich für zwei Tage im Hostel, immerhin steige ich in wenigen Tagen in den Flieger und da kann ich Fieber gar nicht gebrauchen.

Montag und Dienstag konnte ich dann doch noch die Insel mit dem wunderschönen Nationalpark erkunden und sogar die Sonne lachte für uns. Ich traf witzigerweise auch wieder den Israeli Shaked,  mit dem ich im Dezember den Loop in Pakse/Laos gemacht habe. Auf dem Gipfel des Nationalparks! 

 (am Ngu Lam im Nationalpark mit Shyam) 

Ich bin mit dem Amerikaner Shyam (San Francisco) vom gleichen Hostel unterwegs, der sogar im gleichen Flieger wie ich sitzen werde, wenn es von Hanoi nach Bangkok geht. Beide sind wir am Ende unseres monatelangen Trips und blicken zurück auf unzählige Erlebnisse, die lustig, anstrengend, unerwartet, wunderschön, nervtötend oder bewegend waren.

Es ist schwer, eine so lange Zeit irgendwie zusammenzufassen, darum versuche ich es erst gar nicht. Es geht ja auch eher darum, was ich mir von dieser Reise mitnehme für mich selbst und dazu gehören auf jeden Fall: Selbstbewusstsein, innere Stärke, Geduld und Durchhaltevermögen, Selbstregulation, das Hier und Jetzt genießen, flexibel bleiben, und vor allem Anpassungsfähigkeit bzgl. Luxus, Kultur und Sprache.

Was ich vermissen werde: Vor allem die Freiheit, jeden Tag nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten zu können und fast täglich tolle Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen (von Neuseeland bis Südamerika) mit denen man spontan den Tag verbringt.

Was ich definitiv nicht vermissen werde: Laute asiatische Popmusik immer und überall, Touristenpreise, Schlafbusse, Fragen wie: Taxi? Taxi? Tuktuk? Where you go? Where are you from? Koriander, trockenes Weißbrot.

Auf was ich mich freue zuhause: Familie und Freunde!! Knuspriges Vollkornbrot mit guter Butter, Gemüseauflauf mit Kartoffeln, gute Schokolade und selbstgemachte Mehlspeisen, Käse, Chorsingen, Auswahl an Kleidung und Schuhen, Autofahren, Heizung, selber kochen, Katze Mira, guter schwarzer Kaffee, Fixpreise usw.

Ich bin diese Reise angetreten um zu wachsen, um mich selber besser kennenzulernen, um etwas von der Welt zu sehen. All das hab ich sicher erreicht und noch darüber hinaus kenne ich nun tolle Persönlichkeiten aus der ganzen Welt. Daher habe ich das Gefühl, nicht nur Südostasien gesehen zu haben, sondern auch ein winzig kleines Stück Israel, USA, Brasilien, Argentinien, Neuseeland, Norwegen, Südkorea, Deutschland, England, Irland, Frankreich, Schweiz, Finnland, die Niederlande, Spanien, Kanada, Schweden, Belgien, Italien uvm.

Ich weiß, dass dies sicher nicht meine letzte längere Reise war und daher kann ich auch gut nachhause kommen. Ich freue mich auf euch und bedanke mich von tiefem Herzen fürs Lesen meines Blogs. Auch für mich war es wichtig, meine Erlebnisse mit euch teilen zu können und niederzuschreiben. 

4 Monate und rund 20 Tage eigenständig (aber nie einsam) durch 4 Länder und in über 55 verschiedenen Unterkünften (exklusive Nachtbusse). Da wird das eigene Bett, im eigenen Land, auch mal wieder recht :)

Bis gleich