Hanoi und Halong-Bucht

22Feb2016

Mit dem Flieger ging es bequem in die Hauptstadt Vietnams: Hanoi. Im Gegensatz zu Ho Chi Minh City ist hier noch das kleinstädtische Leben (von früher) sichtbar. Niedrige Häuser (bis auf wenige Ausnahmen) und schmale Gassen, gefüllt mit Straßenküchen, Menschen und hupenden Motorrädern. Da für die nächsten Tage Schlechtwetter angesagt war, warfen wir unsere ursprünglichen Pläne über den Haufen und buchten noch am selben Abend unserer Ankunft spontan eine Halong Bay-Tour mit Übernachtung auf dem Boot.

Die Halong-Bucht zählt zu den Highlights und Must-Have-Seen eines jeden Vietnambesuchs. Hunderte Karstfelsen ragen steil aus dem Wasser und bescheren eine tolle Aussicht, wenn man mit dem Boot hindurchfährt. Uns war bewusst, dass wir durch unsere Spontanentscheidung eine sehr touristische Tour gebucht hatten, doch der Preis war unschlagbar. Es wurde alles gut organisiert, wir konnten eine tolle Höhle besichtigen, das Essen war gut und die Gruppe sehr nett, nur unser Tourguide war gewöhungsbedürftig: Ständig höchstens halblustige Witze, exakt durchstrukturierter Zeitplan, der im Befehlston angesagt wurde ("Okay, you have five minutes before we have breakfast/lunch/check in/check out!" usw.) und ständig versucht, Partystimmung an Bord zu holen. Wir mussten eher über ihn lachen als mit ihm.

Die Aussicht vom Boot aus war jedoch wunderschön und wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, denn oft sieht man diese Gegend tagelang nur nebelverhangen.

  

Nach 24 Stunden auf dem Boot ging es wieder zurück nach Hanoi, wo wir die restlichen Tage bis zu Kathis Abreise verbrachten. Wir streiften viel durch die Gassen, genossen vietnamesischen Kaffee und stöberten in verschiedenen Märkten. 

   

Neben dem Pflichtbesuch beim traditionellen Wasserpuppentheater (wo wir zufällig in der ersten Reihe landeten ;)), fuhren wir mit dem Bus auch etwas aus Hanoi hinaus (und hatten etwas Pause vom Stadttrubel), in das Keramikdorf Trat Bang, wo wir Souvenirs in Form von Geschirr einkauften. Bei so viel Auswahl war die Entscheidung nicht einfach.

  

Da in Hanoi praktischerweise alle Konsumgüter nach Vierteln aufgeteilt sind (seien Gewürze, Spielzeug, Geschenkspapier, Aluminium, Malerfarbe, Kleidung usw.), ging ich danach in jene Ecke, wo es Schachteln und Luftpolsterfolie gab und somit war das Geschirr auch transportfähig :). Echt witzig, diese Aufteilung!

 (einmal Verpackung....)   (Aluminium-Viertel)

Am letzten gemeinsamen Tag besuchten wir den Botanischen Garten und genossen beim Karten spielen und Lesen die angenehme Stille und lauschten dem Plätschern des Springbrunnens. Danach ging es zum Literaturtempel, der zwischen 1070 und 1915 als Ausbildungsstätte diente (anfangs waren es nur die königliche Familie und Adelige, die dort eine Ausbildung genießen durften). Jeder der über 1300 Prüfungskandidaten  wurde in sogenannten Stein-Stelen (Steintafeln) u.a. mit Namen, Geburtsdatum und Ergebnis der kaiserlichen Prüfung verewigt und diese Stelen zählen heute ebenfalls zum Weltkulturerbe. Schildkröten haben hier ja eine besondere (heilige) Bedeutung und stehen für Kraft und langes Leben. Die Stein-Stelen stehen jeweils auf einer Stein-Schildkröte - ein schönes Bild.

 

Am späten Nachmittag stand das mit langer Vorfreude und für uns beide Unvermeidliche am Programm: Ein Kochkurs!!

Wir waren die einzigen Kochlehrlinge und daher fühlte es sich wie eine Privatvorstellung an. Unser liebenswerter Koch zeigte uns, wie man richtig Frühlingsrollen dreht, einen Papayasalat zubereitet sowie ein typisches vietnamesischen Gericht seines Restaurants: Chicken Five Spices und Aubergine mit Knoblauch. Alles mundete wunderbar und die Rezepte bekamen wir auch mit.

(man beachte die hochkarätige Dekoration!)

Am 22.02. hieß nach einem leckeren Pancake-Frühstück dann Auf Wiedersehen bei Kathi und mir. Schnell verging die gemeinsame Zeit und unsere Reise-Kompatibilität wurde wie erwartet eindeutig bewiesen! Danke für die schöne Zeit, liebe Kathi!